COS GmbH
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Die auf Baustoff- und Fliesenhandel spezialisierte Linnenbecker-Gruppe wird mit COSware die Disposition für alle 22 Standorte zentralisieren, optimieren und deutlich vereinfachen.
Video: COSware im Baustoff-Fachhandel - Linnenbecker lenkt zentral
Ganz oder gar nicht: Bei der Umsetzung neuer Ideen und Strategien macht die Linnenbecker Gruppe keine Kompromisse. Das gilt vor allem für die Datenverarbeitung, die der mittelständische Baustoffhändler seit 2011 komplett modernisiert. Fast zeitgleich hat das traditionsreiche Unternehmen mit 23 Standorten sein Warenwirtschaftssystem, die Lagerverwaltung und die Fuhrparksteuerung erneuert. Eines der damit verfolgten Ziele ist die Zentralisierung der Disposition, die künftig vom Stammsitz in Bad Salzuflen erfolgen soll. Die übrigen 22 Standorte werden ab 2016 keine eigenen Touren mehr planen. Zu diesem Zeitpunkt werden alle Standorte an das Tourenplanungssystem COSware angeschlossen sein.
"Die Entscheidung für COSware stand in Verbindung mit der Entscheidung der ERP Software", erklärt Logistikleiter Suat Ersoy. Die vom Software- und Beratungshaus COS entwickelte Lösung harmoniere über bereits bewährte Schnittstellen mit dem von Linnenbecker eingesetzten ERP-System gewiss und dem Warehouse-Management-System Pro Store. "Die problemlose Integration in unsere IT-Landschaft war ein ganz wichtiges Argument", so Ersoy weiter. Außerdem ist COSware mandantenfähig und kann somit die verschiedenen Firmen innerhalb der Gruppe differenzieren. Unter den 22 Standorten des Unternehmens befinden sich nämlich auch vier im Franchise betriebene hagebaumärkte.
Den Startschuss für die Installation von COSware gab Suat Ersoy Anfang 2014, so dass im Mai 2015 das System bereits in 13 Häusern ausgerollt war. Diese können seither auf einen eigenen Disponenten verzichten, während sämtliche Transportplanungen von vier Kollegen in Bad Salzuflen erledigt werden. Dieser Personalstand wird sich bis zum Ende des Projekts um nur noch einen Mitarbeiter erhöhen, denn mit COSware lassen sich viele Aufgaben der Disposition automatisieren. "Das Einarbeiten in das neue System ist sehr einfach. Die tabellarischen Darstellungen sind von anderen Programmen aus der Windows-Welt sehr vertraut", sagt Philip Cordsmeier, der bei Linnenbecker das Team Transportlogistik leitet. Die Möglichkeit der Kartendisposition per Drag&Drop vereinfache zudem das Einarbeiten in neue Vertriebsgebiete. Insgesamt geht es bei dem ostwestfälischen Handelsunternehmen um rund 3.500 Aufträge pro Tag, die von 50 eigenen Lkw bewegt werden.
Allein der drastisch reduzierte Zeitaufwand für die Disposition wird zu einer schnellen Amortisierung der Investition führen. Doch damit nicht genug: Die intelligenten Optimierungs-Algorithmen von COSware und der bessere Überblick in der zentralisierten Disposition sorgten bereits für eine Verkleinerung des Fuhrparks. "Die Tourenoptimierung erhöht die Auslastung", stellt Cordsmeier fest.
Weitere Optimierungen erzielt Linnenbecker mit den im Zuge des Projekts eingeführten einheitlichen Barcode-Etiketten, die jetzt an jeder Sendung angebracht sind. Diese werden nach der Ver- und Entladung von den Fahrern gescannt, die hierfür mit mobilen Handterminals ausgestattet wurden. Die Geräte vom Typ Motorola EP 10 verfügen ebenfalls über COSware und ersetzen die bisherigen Lieferscheine aus Papier.
Tourdaten und Ladelisten werden aus der Disposition per Mobilfunk an die Terminals übertragen und am Empfangsort unterschreibt der Kunde direkt auf dem Display. Der mit Quittung versehene Datensatz wird anschließend sofort an die Zentrale gesendet, wo automatisch die Berechnung angestoßen wird. Neben der Fakturierung beschleunigt und vereinfacht die mobile COS-Lösung auch die Leergutverwaltung, denn über ein einfaches Menü erfassen die Fahrer jetzt alle Paletten und Behälter direkt an ihrem EP 10. In der letzten Ausbaustufe werden die Geräte zusätzlich auch noch als Navigationsgerät dienen.
Neue Arbeitsteilung
Die nächste Steigerung der enormen Spareffekte steht bei Deutschlands zweitgrößtem Fliesenhändler aber noch aus. "Wenn Ende 2015 alle Standorte mit COSware ausgerüstet sind, werden wir die Lkw jeden Tag bedarfsweise auf alle Niederlassungen verteilen", plant Ersoy. Außerdem werde man innerhalb des Standort-Netzes eine neue Arbeitsteilung verwirklichen. "Kunden von Standort A mit Baustellen in der Nähe von Standort B werden dann direkt von B beliefert", erklärt der Logistikleiter. Ab dann soll jede Niederlassung nur noch innerhalb des eigenen Liefergebiets transportieren. Doch nicht jeder der 22 Standorte kann ständig das komplette Sortiment mit 200.000 Artikeln vorrätig haben. Vor diesem Hintergrund setzt Linnenbecker einen Sattelzug für Shuttle-Verkehre ein, der im Rundlauf die fehlenden Baustoffe und Fliesen nachliefert. Die Ausliefer-Touren werden von 18-Tonnern mit Ladekran übernommen.
Apropos Fuhrpark: Nach Abschluss der noch bevorstehenden Projektschritte erwägt Linnenbecker die Einführung weiterer Module von COSware. Das Softwarepaket bietet unter anderem Lösungen für die komplette Fuhrpark- und Werkstattverwaltung, was Suat Ersoy bereits auf neue Ideen bringt. "Mit einer integrierten Fuhrparkverwaltung könnten wir Verkäufern und Disponenten zu jedem erfassten Auftrag sofort die tatsächlichen Logistikkosten anzeigen lassen." Die Folge wäre ein weiter steigendes Kostenbewusstsein mit den entsprechenden positiven Auswirkungen. Das ehrgeizige Software- und Modernisierungsprojekt von Linnenbecker könnte also noch um ein weiteres Kapitel erweitert werden.
Die Linnenbecker-Gruppe ist in den Bereichen Baustoff-Fachhandel und Baumärkten aktiv. Das im Jahr 1928 durch Wilhelm Linnenbecker gegründete Unternehmen beschäftigt insgesamt über 800 Mitarbeiter, die mit rund 200.000 lieferbaren Artikeln einen Jahresumsatz von mehr als 177 Mio. EUR erwirtschaften.
Der größte Umsatzanteil wird an den 18 Fachhandelsstandorten mit breit angelegten Baustoffaktivitäten realisiert. Ein weiterer Teil der Erlöse stammt aus dem Fliesengroßhandel. Hier hat Linnenbecker seine Stellung als zweitgrößter Fliesengroßhändler in Deutschland ausgebaut. Zehn Prozent des Umsatzes wird durch vier im Franchise betriebene hagebaumärkte generiert.